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In Südtirol fließen jedes Jahr riesige Summen ins Glücksspiel. Laut aktuellen Daten geben die Menschen hier im Schnitt etwa 1.000 Euro pro Kopf dafür aus. Dazu kommt noch ein wachsender Online-Markt, der vor allem bei Jugendlichen immer beliebter wird. Die Landesregierung will dem nun entschieden entgegentreten und hat am 15. Juli einen neuen Landesplan vorgestellt, der bis 2028 gilt. Ziel ist es, Spielsucht gezielt vorzubeugen, Betroffene besser zu betreuen und mehr über die Hintergründe zu erfahren.

Gesundheitslandesrat Hubert Messner und Soziallandesrätin Rosmarie Pamer haben den Plan gemeinsam mit einer eigens eingesetzten Arbeitsgruppe entwickelt. Mit dabei waren Vertretungen zahlreicher Einrichtungen, darunter Hands Onlus, Caritas Schlanders, das Therapiezentrum Bad Bachgart und das Forum Prävention. Für Soziallandesrätin Pamer steht besonders im Fokus, dass Spielsucht häufig Menschen trifft, die ohnehin schon in schwierigen Lebenslagen sind. „Deshalb legen wir großen Wert auf Verantwortung und konkrete Hilfsangebote“, erklärt sie.

Mehr Informationen, mehr Aufklärung & mehr Schutz

Ein zentraler Teil des neuen Landesplans ist die breite Aufklärung. Dazu zählen Kampagnen, Veranstaltungen und Workshops, die sich an verschiedene Zielgruppen richten. Schulen sollen dabei eine wichtige Rolle spielen. 

Es wird spezielles Infomaterial geben, das zum Beispiel auf Jugendliche, Senioren oder Menschen mit Migrationshintergrund zugeschnitten ist. Außerdem sollen Lehrer, Sozialarbeiter und Mitarbeiter im Gesundheitsbereich geschult werden, damit sie Spielsucht früh erkennen können.

Parallel dazu wird das bestehende Hilfsnetz erweitert. Menschen mit Spielsucht können sich wie bisher an ambulante Dienste wie Hands Onlus oder die Caritas wenden. Wer eine intensivere Betreuung braucht, findet Unterstützung im stationären Angebot von Bad Bachgart. 

Neu hinzu kommen sollen Gruppenangebote für Spieler und ihre Angehörigen sowie ein leicht erreichbarer Infopunkt, der erste Beratung bietet und niederschwellig arbeitet. Auch die Diagnostik soll weiterentwickelt werden, damit Betroffene schneller die passende Hilfe finden.

Daten und Forschung sollen Plan langfristig steuern

Damit sich der Plan immer wieder anpassen lässt, werden Daten gesammelt und ausgewertet. Der bestehende nationale Datenfluss wird dafür genutzt, zudem soll die ASTAT-Studie von 2016 aktualisiert werden. Für 2027 ist dann eine große neue Untersuchung geplant. Sie wird besonders auf den Trend zum Online-Glücksspiel und auf mögliche Gründe für Therapieabbrüche schauen. 

Diese Themen sind nicht nur in Südtirol relevant. Erst vor wenigen Tagen hat eine Studie aus Irland den engen Zusammenhang zwischen Bonusangeboten und einer steigenden Gefahr für Glücksspielsucht belegt.

Verantwortung liegt bei allen Partnern

Mit dem Dreijahresplan erfüllt Südtirol auch die Vorgaben aus Rom. Für die Umsetzung sind der Südtiroler Sanitätsbetrieb, private Vertragspartner sowie zahlreiche Netzwerkpartner verantwortlich. Dazu zählen die Gemeinden und Bezirksgemeinschaften, aber auch Bildungseinrichtungen und Sozialdienste. Sie alle sollen dafür sorgen, dass Vorsorge, Hilfe und Betreuung nahtlos ineinandergreifen.

Am Ende geht es darum, dass weniger Menschen in die Spirale der Spielsucht geraten und Betroffene schneller Unterstützung finden. Der neue Plan soll dafür eine stabile Grundlage schaffen und das Problem dauerhaft eindämmen.

Timm Schaffner

Seit mehr als zehn Jahren arbeitet Timm Schaffner als freier Redakteur für diverse Online-Magazine und gilt als anerkannter Experte für iGaming. Zu seinen besonderen Fachgebieten zählen das deutsche Glücksspielrecht sowie internationale Entwicklungen...