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In Großbritannien schaut die Wettbewerbsbehörde CMA aktuell ganz genau auf die Sportdaten- und Wettbranche. Grund dafür ist die geplante Übernahme von IMG Arena durch Sportradar. Mit diesem Schritt könnte sich der Schweizer Konzern einen noch größeren Teil des wachsenden Marktes sichern. Dies weckt bei der CMA nun Bedenken.

Was hinter dem Deal steckt

Sportradar, weltweit bekannt für seine Datendienste im Sportbereich, hat angekündigt, IMG Arena übernehmen zu wollen. IMG Arena mit Sitz in London ist ein wichtiger Anbieter von Sportdaten und digitalen Inhalten, der unter anderem Partnerschaften mit Wimbledon, der PGA Tour, der EuroLeague und der MLS pflegt. Durch den Deal will Sportradar seine Position weiter stärken und noch mehr Rechte und Datenströme bündeln.

Allerdings hat die CMA jetzt eine Phase-1-Prüfung eingeleitet. Das bedeutet: Die Behörde sammelt zunächst Meinungen und Einschätzungen von Marktteilnehmern, um herauszufinden, ob die Übernahme den Wettbewerb im Vereinigten Königreich beeinträchtigen könnte. Betroffene Unternehmen, Branchenverbände und andere Interessierte können bis zum 25. Juli ihre Stellungnahmen einreichen. Danach wird entschieden, ob eine tiefergehende Untersuchung folgt.

Warum die britische Behörde alarmiert ist

Der britische Sportwetten- und Sportdatenmarkt ist hart umkämpft. Durch den Zusammenschluss von Sportradar und IMG Arena könnte ein neuer Gigant entstehen, der es kleineren Anbietern noch schwerer macht, mitzuhalten. 

Die CMA will deshalb prüfen, ob durch den Deal der Wettbewerb eingeschränkt und Innovation behindert wird. Immerhin liefern beide Unternehmen wichtige Live-Daten, Streams und Statistiken, auf die viele Wettanbieter angewiesen sind.

Für Sportradar ist die Übernahme strategisch enorm wichtig. Doch falls die CMA Wettbewerbsprobleme sieht, könnte sie den Deal blockieren oder nur unter Auflagen genehmigen. Das würde bedeuten, dass Sportradar etwa bestimmte Rechtepakete wieder abgeben oder Zugeständnisse gegenüber Wettbewerbern machen müsste.

Spielerschutz bleibt ein wichtiges Thema

Während bei Sportradar und IMG Arena vor allem Wettbewerb und Marktkonzentration im Fokus stehen, gibt es in Großbritannien auch weiterhin Diskussionen um den Schutz der Verbraucher. Erst kürzlich hat die Spielerschutzorganisation GambleAware gefordert, beim Lotto deutlicher auf Hilfsangebote hinzuweisen

Zwar geht es hier nicht direkt um Sportradar, doch die Debatte zeigt, dass der gesamte Glücksspielmarkt unter verstärkter Beobachtung steht. Hierbei geht es nicht nur was Fairness im Wettbewerb, sondern auch was verantwortungsvolles Spielen angeht.

Wie es jetzt weitergeht

Bis Ende Juli sammelt die CMA noch Rückmeldungen aus der Branche. Sollte sich herausstellen, dass der Deal zu starke Nachteile für den Wettbewerb hat, könnte eine eingehende Phase-2-Untersuchung folgen. Diese kann sich dann mehrere Monate hinziehen und am Ende auch zur Ablehnung der Übernahme führen. Für Sportradar bedeutet das Unsicherheit, aber auch die Notwendigkeit, sich auf mögliche Auflagen einzustellen.

Die Branche schaut deshalb gespannt nach London. Denn der Ausgang dieses Falls könnte darüber entscheiden, wie stark große Player künftig den Markt bestimmen und welche Chancen kleinere Anbieter noch haben. Klar ist jedenfalls: Die britische Behörde nimmt ihre Rolle als Wettbewerbshüter sehr ernst – und wird genau prüfen, ob der Deal im Sinne eines fairen Marktes vertretbar ist.

Timm Schaffner

Seit mehr als zehn Jahren arbeitet Timm Schaffner als freier Redakteur für diverse Online-Magazine und gilt als anerkannter Experte für iGaming. Zu seinen besonderen Fachgebieten zählen das deutsche Glücksspielrecht sowie internationale Entwicklungen...