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Flutter Entertainment wird schon bald alleiniger Eigentümer von FanDuel. Der irische Konzern hat sich darauf geeinigt, die noch verbliebenen fünf Prozent, die bisher Boyd Gaming gehörten, für rund 1,76 Milliarden US-Dollar zu übernehmen. Damit wird FanDuel mit etwa 31 Milliarden Dollar bewertet. Der Deal könnte bereits im dritten Quartal 2025 über die Bühne gehen, sobald alle aufsichtsrechtlichen Genehmigungen vorliegen. Flutter finanziert den Kauf durch zusätzliche Schulden.

CEO Peter Jackson zeigte sich hocherfreut: „Unsere ursprüngliche Übernahme von FanDuel 2018 war einer der bedeutendsten Schritte in der Geschichte unserer Gruppe. Jetzt schaffen wir noch mehr Wert für unsere Aktionäre, indem wir FanDuel vollständig in unseren Besitz holen.“

Flutter profitierte von Entscheidung des Obersten Gerichtshofs

Schon beim Einstieg vor sieben Jahren profitierte Flutter enorm von der Entscheidung des Obersten Gerichtshofs in den USA, das bundesweite Verbot von Sportwetten zu kippen. Kurz darauf hatte Flutter die Mehrheit an FanDuel übernommen. 

Seitdem hat sich die Marke vom reinen Anbieter für tägliche Fantasy-Sportarten zum absoluten Marktführer für Sportwetten und iGaming in den Vereinigten Staaten entwickelt. 

In Staaten, in denen FanDuel aktiv ist, hält die Marke laut Unternehmensangaben mittlerweile einen Marktanteil von 43 % im Sportwettenbereich und 27 % im Online-Casino-Segment.

Langfristige Partnerschaft mit Boyd 

Der Deal beinhaltet auch eine Verlängerung der strategischen Kooperation mit Boyd Gaming bis 2038. Flutter erwartet daraus jährliche Einsparungen von etwa 65 Millionen US-Dollar. Konkret zahlt FanDuel in Bundesstaaten wie Indiana, Iowa, Kansas, Louisiana und Pennsylvania künftig deutlich geringere Gebühren für den Marktzugang. 

Dort stellt Boyd weiterhin die notwendige Lizenz-Infrastruktur bereit. Parallel dazu wird FanDuel die physischen Sportwettenangebote von Boyd außerhalb von Nevada bis 2026 betreiben, bevor Boyd die Geschäfte wieder vollständig übernimmt.

Boyd-CEO Keith Smith lobte die Zusammenarbeit: „FanDuel ist dank dieser Partnerschaft zur führenden Sportwettenmarke in den USA geworden. Für uns war das ein sehr lukrativer Deal. Jetzt können wir Kapital freisetzen, unsere Standorte modernisieren und den Aktionären gleichzeitig Geld zurückgeben.“

Fox behält Zugriffsrecht auf FanDuel-Anteile

Ganz alleiniger Herr über FanDuel wird Flutter aber langfristig womöglich doch nicht bleiben. Denn Fox Corporation besitzt noch bis Ende 2030 eine Option, 18,6 % an FanDuel zu kaufen. 

Diese Beteiligung müsste Fox allerdings auf einen Schlag bezahlen und zuvor selbst eine US-Glücksspiellizenz erwerben. Der vereinbarte Preis liegt inzwischen bei über 4,5 Milliarden Dollar.

Erfolge in den USA und Sorgen wegen Datenschutz

FanDuel trägt erheblich zum Erfolg von Flutter bei. Im ersten Quartal 2025 erwirtschaftete das US-Geschäft 1,66 Milliarden Dollar Umsatz, was mehr als 45 % der gesamten Konzernerlöse entspricht. Gleichzeitig ist Flutter inzwischen auch an der New Yorker Börse gelistet.

Doch zuletzt machte das Unternehmen nicht nur mit Rekordzahlen Schlagzeilen. Gerade erst wurde bekannt, dass Flutter ein schweres Datenleck bei seinen Marken Paddy Power und Betfair untersucht, das zehntausende Kunden in Großbritannien betrifft. Dabei sind unter anderem Mail-Adressen, Nutzernamen und Geräte-IDs abgeflossen. 

Insgesamt bleibt Flutter dank FanDuel der große Gewinner auf dem boomenden US-Glücksspielmarkt. Die vollständige Übernahme könnte die Dominanz weiter festigen. Vorausgesetzt, Fox macht von seiner Kaufoption nicht irgendwann doch noch Gebrauch.

Timm Schaffner

Seit mehr als zehn Jahren arbeitet Timm Schaffner als freier Redakteur für diverse Online-Magazine und gilt als anerkannter Experte für iGaming. Zu seinen besonderen Fachgebieten zählen das deutsche Glücksspielrecht sowie internationale Entwicklungen...