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In Rumänien wird es ab dem 6. Oktober 2025 nicht mehr erlaubt sein, Prominente in Glücksspielwerbung einzusetzen. Der Nationale Rundfunkrat CNA hat diese Maßnahme offiziell verkündet und damit ein deutliches Zeichen gegen den Einfluss gesetzt, den Stars und Influencer auf das Spielverhalten haben können. Betroffen sind sämtliche audiovisuelle Kanäle. Hierzu gehören TV, Radio und Online-Videos. Eine dreimonatige Übergangsfrist soll den Unternehmen Zeit geben, ihre Kampagnen umzustellen.

Diese neue Vorschrift hat eine Debatte in der Öffentlichkeit ausgelöst. Viele fragen sich, wie genau künftig bestimmt werden soll, wer überhaupt als „Prominenter“ gilt. CNA-Präsident Valentin Jucan nahm dazu Stellung und erklärte, dass man sich dafür an den gleichen Mechanismen orientieren werde, die bislang die Glücksspielanbieter selbst genutzt hätten, um ihre Werbegesichter auszuwählen. Damit wolle man objektive Kriterien schaffen und Willkür vermeiden.

Außenwerbung bleibt vorerst

Bemerkenswert ist, dass Plakat- und Außenwerbung von diesem Verbot nicht betroffen ist. Hier liegt die Zuständigkeit beim Parlament. Deshalb können Buchmacher ihre Logos und Slogans weiterhin auf Großflächen in Städten präsentieren. 

CNA-Chef Jucan machte aber deutlich, dass er langfristig auf eine freiwillige Selbstregulierung der Branche setzt, ähnlich wie sie in anderen europäischen Ländern praktiziert wird. „Nur so erreichen wir eine Gesellschaft, in der Werbung nicht länger ein Risiko darstellt, sondern verantwortungsvoll gestaltet wird“, so Jucan.

CNA zeigt sich kampfbereit bei möglicher Klage

In der Ankündigung ließ der Nationale Rundfunkrat keinen Zweifel daran, dass man sich auf juristische Auseinandersetzungen vorbereitet. „Wir werden keinen halben Schritt von diesen Vorschriften abrücken. Sollte jemand dagegen klagen, sind wir bereit, unsere Entscheidung vor Gericht zu verteidigen“, so Jucan.

Grundlage für die verschärften Regeln seien nicht etwa subjektive Einschätzungen, sondern wissenschaftliche Studien und Analysen, die in den letzten zwei Jahren gesammelt und ausgewertet worden seien.

Rumänien folgt einem europaweiten Trend

Damit reiht sich Rumänien in eine ganze Reihe von Ländern ein, die Glücksspielwerbung stärker regulieren. Besonders deutlich wird das Beispiel in Litauen, wo die Behörden gerade ein stufenweises Werbeverbot gestartet haben. Ziel ist es dort, Glücksspiel weniger sichtbar zu machen und die Bevölkerung vor den potenziellen Gefahren zu schützen. 

Auch in Lateinamerika verschärfen die Staaten die Regeln. In Brasilien gibt es neue Gesetze, die speziell darauf abzielen, dass Athleten, Influencer und Stars nicht länger für Wettanbieter werben. Argentinien ging sogar noch einen Schritt weiter und sprach kürzlich gegen 16 prominente Persönlichkeiten Strafen aus, weil sie auf ihren Social-Media-Kanälen illegale Glücksspielseiten beworben hatten.

Ein Schritt in Richtung Selbstregulierung?

Jucan hofft, dass sich durch den neuen gesetzlichen Rahmen langfristig eine Kultur der Co-Regulierung entwickelt. 

Er betonte, dass dies der gesündeste Weg sei, um Werbung für riskante Produkte wie Glücksspiele in einem verantwortungsvollen Rahmen zu halten. „Wir wollen dahin kommen, dass Unternehmen aus der Glücksspiel-, Pharma- und Nahrungsergänzungsbranche ihre Werbung von sich aus restriktiver handhaben. Das ist das Ziel.“

Timm Schaffner

Seit mehr als zehn Jahren arbeitet Timm Schaffner als freier Redakteur für diverse Online-Magazine und gilt als anerkannter Experte für iGaming. Zu seinen besonderen Fachgebieten zählen das deutsche Glücksspielrecht sowie internationale Entwicklungen...