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Auf den Philippinen zieht die Glücksspielaufsicht PAGCOR jetzt klare Grenzen. Betreiber von Casinos und anderen Glücksspielangeboten haben die Anweisung erhalten, sämtliche großen Werbetafeln im Land bis spätestens 15. August abzubauen. Der Schritt kommt nicht überraschend, denn schon seit Monaten häufen sich Beschwerden von Bürgern, die die riesigen Reklametafeln als störend und aufdringlich empfinden.

Die Behörden wollen mit der Maßnahme vor allem die allgegenwärtige Präsenz von Glücksspielbotschaften im öffentlichen Raum eindämmen. Gerade an stark befahrenen Straßen und Kreuzungen prangten bisher unzählige Werbetafeln, die für Sportwetten, Online-Casinos oder Lotterieprodukte warben. Vielen ging das deutlich zu weit. PAGCOR greift deshalb nun durch und stellt klar, dass diese Art der Werbung in ihrer bisherigen Form bald der Vergangenheit angehören wird.

Betreiber müssen schnell reagieren

Für die Anbieter bedeutet das einen erheblichen Einschnitt. Sie haben nur noch wenige Wochen Zeit, um ihre Werbekampagnen anzupassen und alle Billboards abzubauen. PAGCOR hat bereits angekündigt, dass bei Verstößen nicht nur empfindliche Geldbußen drohen. 

Im schlimmsten Fall könnten Betreiber auch Probleme bei der Verlängerung ihrer Lizenzen bekommen, wenn sie die neuen Vorgaben ignorieren. Damit setzt die Aufsichtsbehörde ein deutliches Signal: Wer weiter im Glücksspielmarkt aktiv sein will, muss sich an die Spielregeln halten.

Die Reaktionen der Branche fallen bislang gemischt aus. Während einige Unternehmen die Entscheidung als notwendigen Schritt hin zu mehr Verantwortungsbewusstsein sehen, beklagen andere die Einschränkungen für ihr Marketing. Viele Anbieter hatten in den letzten Jahren massiv auf Außenwerbung gesetzt, um neue Spieler zu gewinnen. Das wird künftig nicht mehr in dieser Form möglich sein.

Neue Vorschriften sollen Minderjährige besser schützen

Mit dem Rückbau der Werbetafeln ist es aber nicht getan. PAGCOR arbeitet parallel an neuen, strengeren Vorgaben für Glücksspielwerbung. Im Zentrum steht dabei der Schutz von Jugendlichen und jungen Erwachsenen. 

Werbung soll künftig so gestaltet sein, dass sie weniger anziehend auf Minderjährige wirkt und insgesamt verantwortungsbewusster auftritt. Konkrete Details zu den geplanten Regelungen will PAGCOR in den nächsten Wochen vorstellen.

Das Vorgehen der Philippinen reiht sich in einen internationalen Trend ein. Immer mehr Länder verschärfen ihre Gesetze, um problematischem Spielverhalten vorzubeugen und die Bevölkerung vor aggressiver Werbung zu schützen. 

Ein gutes Beispiel ist Litauen. Dort hat die Regierung kürzlich ein stufenweises Verbot von Glücksspielwerbung gestartet, das in mehreren Etappen umgesetzt wird. Ziel ist es, langfristig die Sichtbarkeit von Glücksspielangeboten drastisch zu reduzieren und so das Risiko für Spielsucht zu verringern.

Ein Signal an die Branche

Die Botschaft, die von den aktuellen Maßnahmen in den Philippinen ausgeht, ist klar: Glücksspielanbieter müssen sich stärker in die Verantwortung nehmen lassen. Werbung darf nicht länger das Straßenbild dominieren und dabei riskieren, gerade junge Menschen zum Spielen zu verleiten. PAGCOR will mit den neuen Vorgaben erreichen, dass Glücksspiel als Unterhaltungsform gesehen wird, die bewusst und in einem sicheren Rahmen konsumiert werden sollte.

Ob andere asiatische Länder nachziehen werden, bleibt abzuwarten. Klar ist jedoch, dass sich die Branche auf mehr Auflagen einstellen muss. Für die Betreiber bedeutet das, ihre Marketingstrategien grundlegend zu überdenken. Es wird spannend zu beobachten sein, welche Alternativen zum klassischen Billboard die Anbieter künftig nutzen, um dennoch präsent zu bleiben.

Timm Schaffner

Seit mehr als zehn Jahren arbeitet Timm Schaffner als freier Redakteur für diverse Online-Magazine und gilt als anerkannter Experte für iGaming. Zu seinen besonderen Fachgebieten zählen das deutsche Glücksspielrecht sowie internationale Entwicklungen...